Ein 35-jähriger Asylbegehrender aus Syrien hat sich laut Polizei in den Räumen der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm mit Benzin übergossen und damit gedroht, sich anzuzünden. Polizeibeamte konnten den Mann überwältigen.
Von Stefanie Glandien
Vor dem Ausländeramt zeugt nur noch eine Pfütze Benzin davon, dass sich wenige Minuten zuvor dort ein Drama abgespielt hat. Ein 35-jähriger Asylbewerber aus Syrien war am Morgen, kurz vor 9.30 Uhr, zusammen mit seinem siebenjährigen Sohn in der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm erschienen.
Laut Landrat Joachim Streit handelt es sich bei dem Mann um einen anerkannten Flüchtling, der Familiennachzug begehrt. Ein Teil seiner Familie hält sich zurzeit in Ägypten auf. Da für die Familie bereits eine besondere Bindung in das Land bestehe, wurde der Antrag durch die deutsche Botschaft abgelehnt. Daraufhin habe der Mann aus seinem Rucksack einen Benzinkanister gezogen und sich im Beisein einer Mitarbeiterin der Behörde mit Benzin übergossen und gedroht, sich anzuzünden, sagt Karl-Peter Jochem, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Trier.
Polizei kann Mann überwältigen
Als die alarmierten Polizeibeamten vor Ort eintrafen, saß der Mann in einem Wartebereich des Flurs und hielt ein Feuerzeug in der Hand. Den Beamten gelang es, den Mann zu überwältigen und das Kind in Sicherheit zu bringen. Bei dem Einsatz wurde niemand verletzt. Der 35-Jährige wurde festgenommen und zum Arzt gebracht. Der siebenjährige Junge befindet sich in Obhut der Kreisverwaltung. Der genaue Sachverhalt wird von der Polizei noch ermittelt. Auch die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Jochem ist kein ähnlicher Vorfall in der Region bekannt. Dass sich ein Asylbewerber in einer Behörde mit Benzin übergießt, habe es bislang noch nicht gegeben, sagt er.
„Das ist in der Kreisverwaltung noch nie vorgekommen“, sagt auch Landrat Joachim Streit. „Wir merken schon vermehrt, dass die Leute, und nicht nur Ausländer, aggressiver werden. Die Menschen versuchen ihre Rechte mit Drohgebärden, körperlicher Gewalt oder verbal durchsetzen.“ Das könne der Berufskraftfahrer sein, der seinen Führerschein abgeben müsse, ebenso wie ein Arbeitssuchender im Jobcenter.
In diesem Fall ist noch mal alles gut gegangen. „Zunächst ist man sehr erschrocken, aber die Mitarbeiter seien sehr gefasst mit der Situation umgegangen“, sagt Streit. Insgesamt leben im Eifelkreis 680 Personen mit humanitärem Aufenthaltsrecht.
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