Zwei Verletzte bei Schlägerei in Behörde

Zwei Großfamilien gerieten im Regensburger Landratsamt aneinander. Ein Mann ging mit einem Stuhl auf eine Schwangere los.


Von Thomas Kreissl, MZ

Regensburg.Mit einem großen Aufgebot an Einsatzkräften rückte am späten Mittwochvormittag die Polizei im Regensburger Landratsamt an. Auslöser dafür war eine handfeste Auseinandersetzung zwischen rund 20 Asylsuchenden im Foyer der Behörde. Dabei wurde eine schwangere Frau verletzt und musste vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden. Auch ein Mann erlitt Verletzungen.

Wie die Polizei mitteilt, waren zwei Großfamilien bei einem Behördengang aneinandergeraten. Es kam zu einem massiven Streit. Die Familienmitglieder gingen zunächst verbal aufeinander los, dann kam es zu kleinen Rangeleien. Zwischen den beiden Familienoberhäuptern eskalierte der Streit schließlich, ein 47-jähriger Mann ging mit einem Stuhl auf eine 22-jährige Frau los und verletzte sie mit einem Schlag leicht. Wie sich herausstellte, ist die junge Frau schwanger. Der 26-jährige Ehemann der Frau streckte nunmehr den 47-Jährigen mit einem Schlag ins Gesicht nieder. Die 22-Jährige und der 47-Jährige wurden mit leichten Verletzungen in verschiedene Krankenhäuser eingeliefert.

Mitarbeiter drückten den Alarmknopf

Die Mitarbeiterinnen am Empfang des Landratamtes hatten sofort reagiert, als die Auseinandersetzung innerhalb der Gruppe von Asylbewerbern eskalierte. Flüchtlinge waren am Mittwoch den ganzen Vormittag über in großer Zahl in der Kreisbehörde, weil derzeit das monatliche Taschengeld ausgezahlt wird. Dazu müssen jeweils die Asylbewerber aus bestimmten Gemeinden ins Landratsamt kommen. Der Streit zwischen den Großfamilien war auf der Galerie im ersten Stock des Foyers ausgebrochen.

Schon von der lautstarken Auseinandersetzung waren die Mitarbeiterinnen alarmiert, die zu diesem Zeitpunkt im Foyer beschäftigt waren. Als die Situation eskalierte, drückten Maria Außerbauer und Petra Zirkl kurz hintereinander den Alarmknopf unter dem Tresen des Empfangs. Dadurch werden mehrere Bedienstete der Hauptverwaltung verständigt, die zusammen mit Barbara Mandl und Sieglinde Henderkes, die ebenfalls im Foyer aufhielten, versuchten, die enorm aufgeheizte Situation zu beruhigen. Sofort zu Stelle war auch Angela Ziegler vom Sicherheitsdienst Götz, die eigentlich für das Jobcenter zuständig ist, das im Erdgeschoss des Landratsamts untergebracht ist.

Polizei war mit 20 Einsatzkräften vor Ort

„Ich bin sofort raus, als ich das Geschrei gehört habe“, berichtet sie unserer Zeitung kurz nach ihrem Einsatz. Die ausgebildete Sicherheitsfachkraft, die seit neun Jahren beim Sicherheitsdienst beschäftigt ist, ging sofort dazwischen und trennte die Kontrahenten. „Da muss man sofort versuchen, zu deeskalieren“, betont Ziegler. Im Vordergrund stehe immer, das Geschehen mit Worten zu beruhigen. Sie kümmerte sich dann vor allem um die verletzte schwangere Frau. Zudem musste die Mutter der Schwangeren beruhigt werden, die sich größte Sorgen um ihre Tochter machte.

Daniela Ziegler ist als Sicherheitsfachkraft im Job-Center beschäftigt und ging sofort dazwischen, als es zur Auseinandersetzung kam. Die Lage konnte schließlich durch den Einsatz von knapp 20 Einsatzkräften der Polizei schnell beruhigt werden. Sie waren innerhalb kürzester Zeit nach der Alarmierung am Orts des Geschehens. Nach Rücksprache mit dem Landratsamt wurde die Ausländerabteilung geräumt, um weitere Tumulte zu unterbinden. Gegen die Beteiligten wird wegen Körperverletzung ermittelt.

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