Asylbewerber randalieren im Rathaus

Rodalben: Vier Betrunkene gehen Bediensteten an – Grund: Leistungskürzungen – Nach Platzverweis Passanten angepöbelt und genötigt


Von Klaus Kadel-Magin

Im Rodalber Rathaus haben am Mittwoch vier Asylbewerber randaliert. Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes musste Pfefferspray einsetzen. Die Polizei nahm später zwei der Randalierer auf der Marienbrücke in Gewahrsam. Die Täter waren stark betrunken. Bei einem wurde ein Blutalkoholgehalt von 2,9 Promille festgestellt.

Der Vorfall entzündete sich laut Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer am Mittwoch an der Kürzung von Leistungen für einen in der Verbandsgemeinde lebenden Somalier. „Der Mann war wohl Auflagen nicht nachgekommen“, erklärte Denzer die Kürzung der Leistungen an dem Mann, der sich daraufhin Verstärkung in Form von drei Landsleuten aus Pirmasens holte. Zu viert und mit reichlich Alkohol intus ging es zur Verbandsgemeindeverwaltung, wo sich ein sehr lautstarker Disput entwickelt habe. Der Somalier habe einen Mitarbeiter der Verwaltung angespuckt, schilderte Denzer den Vorfall weiter. Ein anwesender Mitarbeiter des Ordnungsamtes schritt schließlich ein, wobei auch der Einsatz von Pfefferspray nötig gewesen sei, um die vier Männer aus der Verwaltung zu bugsieren.
Die verständigte Polizei, die nach einer halben Stunde mit zwei Streifenwagen anrückte, fand das Quartett auf dem Parkplatz vor dem Rathaus, wo es weiter lautstark seinem Unmut Luft machten. Laut Polizeisprecher Martin Sema sei den Vieren ein Platzverweis erteilt worden. „Die waren sehr uneinsichtig“, schilderte er.

Schließlich zogen die Männer in Richtung Marienbrücke weiter, wo sie Passanten anpöbelten und es auch zu einer Nötigung gekommen sei, so Sema weiter. Die Polizisten hätten schließlich die beiden Wortführer in Gewahrsam genommen und nach mehrstündiger Ausnüchterung in der Psychiatrie des Pirmasenser Krankenhauses untergebracht. Einer der Männer habe 1,2 Promille Blutalkohol, die drei anderen über zwei Promille Alkohol in Blut gehabt. Gegen das Quartett sei Anzeige wegen Körperverletzung und Nötigung erstattet worden, so Sema. Laut Denzer kommen noch Anzeigen wegen Beleidigung und Hausfriedensbruch dazu.

Der Verbandsbürgermeister zeigte sich gestern erleichtert, dass bei dem Vorfall nicht mehr passiert sei. „Die waren recht aggressiv“, so Denzers Beobachtung, der selbst Zeuge des Vorfalls geworden sei. „Es gibt schon öfter mal Situationen, in denen sich jemand aufregt. Aber so nicht“, meinte er gestern.
Als Konsequenz aus dem Vorfall will Denzer bestimmte Mitarbeiter der Verwaltung bei einem Präventionsprogramm der Polizei anmelden, um sie besser zu schulen, damit ähnliche Situationen nicht eskalieren können. Außerdem werde die Ausstattung des Ordnungsamtes bei der Verbandsgemeinde verändert. Wie das aussehen wird, konnte der Verbandsbürgermeister gestern noch nicht sagen. „Wir werden uns hier anders aufstellen müssen“, kündigte er an.

Die Polizeidirektion Pirmasens hatte den nicht unwesentlichen Vorfall vom Mittwoch am Donnerstag nicht in ihren täglichen Pressemitteilungen aufgeführt. Polizeisprecher Sema begründete dies damit, dass er am Donnerstag nicht dazu gekommen sei.


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