Stiller Alarm kann Kliniken besser schützen

Als Sicherheitsmaßnahme im Fall von Amokläufen an Krankenhäusern wie in Lörrach empfiehlt ein Experte verborgene Alarmknöpfe.

Von dpa

Als Sicherheitsmaßnahme im Fall von Amokläufen an Krankenhäusern wie in Lörrach empfiehlt ein Experte verborgene Alarmknöpfe. „Damit könnte die stets besetzte Brandmeldezentrale im Krankenhaus alarmiert werden“, sagte Heinrich Knoche, der Seminare für Krankenhäuser an der Akademie zu Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz organisiert. Seiner Ansicht nach müssten alle Abteilungen mit einem Alarmknopf ausgestattet sein. „Meines Wissens hat noch kein Krankenhaus in Deutschland eine solche Sicherung.“

Generell sieht Knoche aber keine besonderen Sicherheitsdefizite in Krankenhäusern. Das Thema Amoklauf erhalte aber durch den Lörracher Fall neue Bedeutung. Es müsse in den Sicherheitsüberlegungen auch für Krankenhäuser künftig deutlicher als bisher angesprochen werden, sagte der Experte. Eine mögliche Vorkehrung sei beispielsweise der stille Alarm, der wie an einem Bankschalter über einen verborgenen Knopf auszulösen sei. Er empfiehlt außerdem regelmäßige Treffen zum Thema Sicherheit im Krankenhaus, an denen neben dem Katastrophenschutzbeauftragten der Klinik auch deren Verwaltungsspitze und die Chefärzte teilnehmen sollten. Katastrophenschutzbeauftragte könnten Ärzte, Pfleger, Techniker oder Verwaltungsangehörige sein.

Auch beim Zugang zu Kliniken sei mehr Sorgfalt wichtig. Nebeneingänge dürften nicht offenstehen, der Haupteingang müsse mit Personal besetzt sein, das Besucher erst nach einem Gespräch einlasse. „Vielerorts ist die Gutgläubigkeit noch groß“, sagte Knoche. Im Lörracher St. Elisabethen-Krankenhaus sieht man aber auch nach dem Amoklauf vom Sonntag keinen Anlass, das Sicherheitskonzept zu ändern. Das habe im Prinzip gut funktioniert, findet Verwaltungsleiter Andreas Heuser. Zumal eine Klinik im Alltag mit Ambulanz- und Besucherbetrieb nicht gegen alle Eventualitäten abzusichern sei. Am Sonntagabend sei aber das Gros der 180 Patienten gut abgeschottet gewesen von dem Geschehen.

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